Atelierbesuch bei Ulrike Zilly

Atelierbesuch bei Ulrike Zilly

Der Freundeskreis des Museums Ratingen besuchte die „Welt der Ulrike Zilly“, nämlich das auf dem Gelände einer Düsseldorfer Grundschule gelegene Atelier der Künstlerin. Ihr Werk wird derzeit in einer Einzelausstellung im Museum Ratingen gezeigt.  

Sie empfing die Freunde mit dem vollständig und durch Kerzenschein erleuchteten gedeckten Tisch des von ihr entworfenen Prunkgeschirrs, von dem eindrucksvolle Exemplare im Eigentum des Museums vorhanden sind. Im Raum standen Druckpressen verschiedener Größen, so dass der Werkstattcharakter deutlich sichtbar war.

Die Vorsitzende des Freundeskreises, Dr. Sabine Tünkers, eröffnete das Künstlergespräch, indem sie anhand der Biografie der Künstlerin dieser die Möglichkeit gab, ihre künstlerische Entwicklung zu veranschaulichen.

Ein Schwerpunkt von Ulrike Zillys Werk bildet ihr Portrait-Projekt, das in zwei Dokumentationen erschienen ist. Sie malte Adelige und bürgerliche Repräsentanten in ihrer persönlichen Umgebung. Die Kunst des Porträtierens bestehe vor allem darin, das Modell in zwei bis drei Sitzungen so zu öffnen, dass der Künstler das Wesen des Portraitierten zum Ausdruck bringen könne.

Museumsleiterin Dr. Alexandra König erläuterte anhand von Abbildungen im Ausstellungskatalog „Zillys Welt“, wie die Künstlerin die so zufällig erscheinenden Elemente genau komponiert. Als Studentin der Kunstakademie bei Professor Karin Rissa entwickelte sie einen von Reduktion geprägten Malstil, der die Betonung auf Farbe und Form legt. Im angrenzenden Druckraum erläuterte Zilly die Holzschnitt-Technik, in dem sie ihre Herangehensweise an die Papiergrößen, die Druckerpressen und den Druckstock vorführte.

Bei dem sich anschließenden Umtrunk konnte der Freundeskreis die zweistündige intensive Besichtigung durch Fragen und Diskussionen abschließen. Alle Freunde gingen mit einer neu gewichteten Sichtweise auf Ulrike Zillys Werk und dem Bedürfnis, die Ausstellung in Ratingen noch einmal neu auf sich wirken zu lassen, in den Abend.

2. Juni 2016
Romana Fasselt